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LinkedIn cancelt den Videofeed - was bedeutet das für das Videomarketing?

  • Autorenbild: Hannes Schwabe
    Hannes Schwabe
  • 1. Aug.
  • 2 Min. Lesezeit

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Für kurze Zeit setzte LinkedIn mit einem dedizierten Video-Tab ein deutliches Zeichen: Video sollte stärker ins Zentrum der Plattform rücken. Doch nach nur wenigen Monaten ist diese Funktion wieder verschwunden – und das weitgehend geräuschlos. Was bedeutet dieser Schritt für Marketer und Content-Verantwortliche?

Und wie sollte sich die Video-Strategie jetzt anpassen?

Was ist passiert?

LinkedIn hatte Anfang 2025 einen eigenen Video-Tab eingeführt – ein Bereich innerhalb der App, der ausschließlich Videoinhalten gewidmet war. Anders als oft vermutet, war dieser Schritt kein gescheitertes Experiment, sondern ein gezielter Testlauf. Aufgrund geringer Nutzung durch die User entschied sich LinkedIn jedoch, die Funktion wieder zu entfernen.

Stattdessen setzt die Plattform künftig wieder auf eine stärkere Integration von Videoinhalten im Hauptfeed – dort, wo Nutzer ohnehin die meiste Zeit verbringen.

Warum war der dedizierte Video-Tab nicht erfolgreich?

  1. Geringe Nutzung

Laut LinkedIn wurde der Video-Tab von zu wenigen Nutzern aktiv aufgerufen. Das Nutzungsverhalten sprach klar gegen eine separate Videosektion.

  1. Besseres Nutzererlebnis im Hauptfeed

Die Rückkehr zur Videoeinbettung im Hauptfeed zielt auf eine vereinfachte und konsistentere Nutzererfahrung ab. Statt Videos separat suchen zu müssen, begegnet man ihnen wieder direkt beim Scrollen durch den Feed – eingebettet zwischen Texten, Bildern und Karussells.

  1. Fokus auf beruflichen Mehrwert

LinkedIn bleibt eine Business-Plattform. Videos, die keinen klaren beruflichen oder fachlichen Nutzen bieten, haben es schwer. Der Video-Tab konnte diese inhaltliche Erwartung offenbar nicht ausreichend filtern oder priorisieren.

  1. Potenzielle Reichweitenverluste

Einige Branchenbeobachter vermuten, dass bestimmte Inhalte – wie Eventmitschnitte, Interviewformate oder edukative Videos – künftig weniger Sichtbarkeit erhalten könnten, da ihnen der kuratierte Raum fehlt.

Was bedeutet das für das Videomarketing auf LinkedIn?

Die zentrale Erkenntnis: Video ist nicht weg – aber es braucht mehr Strategie. Wer heute auf LinkedIn mit Bewegtbild auffallen will, muss die Inhalte stärker an das Nutzerverhalten und den Plattform-Kontext anpassen.

✅ Integrieren Sie Videos direkt in den Hauptfeed

Veröffentlichen Sie Videos nativ (also direkt hochgeladen) im Hauptfeed – am besten begleitet von einem starken Teaser-Text und ansprechendem Thumbnail.

✅ Hochformat bevorzugen

Immer mehr LinkedIn-Nutzer sind mobil unterwegs. Videos im 9:16-Format (Hochformat) bieten hier die beste Darstellung und werden bevorzugt angezeigt.

✅ Kurz und prägnant

1–2 Minuten sind oft ideal. Die Aufmerksamkeitsspanne im Feed ist kurz, die durchschnittliche Wiedergabedauer auf der Plattform liegt bei 15 Sekunden – je schneller Sie auf den Punkt kommen, desto besser.


✅ Untertitel sind Pflicht

Da viele Videos ohne Ton angesehen werden, sind Untertitel entscheidend. Sie sorgen für Barrierefreiheit und sichern das Verständnis Ihrer Botschaft.

✅ Der Hook zählt

Die ersten 2–3 Sekunden entscheiden, ob Nutzer dranbleiben oder weiterscrollen. Sorgen Sie für einen klaren Einstieg – mit einer Frage, Aussage oder visuellen Überraschung.

Fazit: Video bleibt – nur anders sichtbar

Die Entfernung des dedizierten Video-Tabs ist kein Rückschritt für Videomarketing, sondern ein Hinweis darauf, dass LinkedIn Inhalte dort sehen möchte, wo die meiste Interaktion stattfindet: im Hauptfeed. Wer Video strategisch einsetzt, ansprechende Formate wählt und den beruflichen Mehrwert in den Vordergrund stellt, wird auch künftig mit Bewegtbild auf LinkedIn erfolgreich sein.

Video ist nicht gescheitert – es ist nur zurück im Strom relevanter Inhalte.

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